Jede Gesellschaft im ÖBB Konzern bekennt sich zur Innovation und nimmt dieses Mandat mit eigenen F&E Ressourcen auch wahr. Die Koordination der Aktivitäten sowie die Konsolidierung der FTI-Strategie (kurz Forschung, Technologie und Innovation) fallen in den Aufgabenbereich der ÖBB-Holding AG.
Die konzernweite FTI-Strategie umfasst erstmals sowohl Asset-/Technologieinnovationen als auch Produkt-/Serviceinnovationen. Der Mehrwert einer gemeinsamen Strategie liegt in der gesamtheitlichen Betrachtung von Innovation, welche nicht auf einen Teilaspekt von Mobilität, wie etwa Kund:innenorientierung oder der Entwicklung einer technologischen Lösung blickt, sondern diese über alle Phasen – vom Konzept bis zum Roll-Out – und über alle Anwendungsgebiete hinweg betrachtet. Diese inhaltlichen Schwerpunkte, sogenannte Handlungsfelder, sind auch in der FTI-Strategie des ÖBB Konzerns festgeschrieben.
Zur gemeinsamen Steuerung und Erhöhung der Sichtbarkeit von Forschungsinitiativen innerhalb des ÖBB Konzerns wurde eine Konzernplattform eingerichtet. Die Plattform dient dem Informationsaustausch und der Datenaufbereitung für Forschungsprojekte sowie der Steuerung unternehmensübergreifender Projekte. Ziel aller Projekte ist, unter dem Motto „Vom Problem zur Vision - von der Vision zur Realität“ schnell und effizient kund:innennahe Lösungen einzuführen, Produktionsprozesse zu optimieren und neue Technologien einsatzreif zu machen.
So stehen technische, kund:innenorientierte und logistische Neuerungen im Zentrum der Forschungsaktivitäten, die mit professionellen Partner:innen aus Wirtschaft, Industrie und Wissenschaft zu entwickeln und zu erproben sind.
Die Forschungsprojekte des ÖBB Konzerns decken eine große Bandbreite ab und reichen von neuen Techniken und Materialien im Infrastrukturbereich über Maschinenbauprojekte und Telematik-Projekte bis hin zur Entwicklung von speziellen Kund:innenservices und Kund:inneninformationssystemen. Fragestellungen, die aus der operativen Tätigkeit abgeleitet werden, werden beispielsweise anhand von Use Cases bearbeitet. Es werden Lösungen getestet, wobei v.a. die Automatisierung und Digitalisierung eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Effizienz- und Qualitätssteigerung bieten – von Prozessgestaltung bis hin zur verbesserten Verfügbarkeit und Planbarkeit von Assets. Den Sicherheitsprojekten und der wirtschaftlichen Optimierung des Systems Bahn kommt in diesem Zusammenhang ein großer Stellenwert zu.
Der ÖBB Konzern ist Gründungsmitglied von „Europe's Rail Joint Undertaking“ (kurz ER JU), das im Dezember 2021 als Nachfolgeprogramm von „Shift2Rail“ ins Leben gerufen wurde. Mit rund 1,2 Mrd. Euro Gesamtvolumen handelt es sich dabei um das größte europäische F&E Programm für das System Bahn. Ziele des ER JU sind die Kapazitätssteigerung für Personen- und Gütertransport sowie Forcierung von Digitalisierung und Dekarbonisierung, um mit Effizienzsteigerung und Kostensenkung eine Verkehrsverlagerung auf die Schiene zu erreichen und die Wettbewerbsfähigkeit der Bahn zu sichern.
Im ER JU arbeiten insgesamt 25 Bahngesellschaften, bahnaffine Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen sowie die Europäische Union an der Weiterentwicklung des europäischen Bahnsystems.
Weiterführende Informationen: